Freitag, 30. März 2012

Synaptic-Paketverwaltung im Lxpanel

Ein Leser des Blogs schrieb mir, dass er vom Lxpanel aus die Synaptic-Paketverwaltung starten wollte. Wenn er auf das Icon klickte, wurde das Programm jedoch mit unzureichenden Rechten gestartet. Er wollte daraufhin die Paketverwaltung über ein Skript aufrufen und wollte von mir wissen, wie man ein Skript zum Lxpanel hinzufügt.

Leider konnte ich nicht direkt antworten, da etwas mit der E-Mail-Adresse nicht stimmt. Ich werde deshalb an dieser Stelle auf das Problem eingehen.

Mir selbst ist es leider auch nicht gelungen, ein Skript vom Panel aus zu starten. Allerdings ist es möglich, den Synaptic-Paketmanager im Panel zu integrieren und so starten, dass das Passwort abgefragt wird.

Auf einem meiner Rechner habe ich Xubuntu laufen. Zum Installieren von LXDE stehen zwei Pakete zur Verfügung: lxde (das Metapaket des Lightweight X11 Desktop Environments) und lubuntu-desktop. Ich habe beide installiert. Nach dem Abmelden von der aktuellen Desktopumgebung, kann man sich entweder bei LXDE oder bei Lubuntu anmelden. Nachdem man sich angemeldet hat, kann man ein oberes Lxpanel erzeugen und, wie an anderer Stelle beschrieben, Programme hinzufügen. Die Synaptik-Paketverwaltung ist allerdings bei der Auswahl zwei Mal vorhanden.

Unter LXDE schaut dies so aus:

Und so schaut es bei Lubuntu aus:

Der Grund warum die Paketverwaltung zwei Mal erscheint, liegt wahrscheinlich daran, dass man zwei Desktopumgebungen installiert hat. In meinem Fall war die Anwendung mit der Bezeichnung "Synaptic Package Manager" die richtige für LXDE. Bei Lubuntu war die zweite "Synaptic-Paketverwaltung" diejenige, die mit den richtigen Rechten vom Lxpanel aus gestartet werden konnte.

Donnerstag, 15. März 2012

Schnellzugriff auf Ordner unter Gnome 3

Um unter Gnome 3 einen Ordner zu öffnen, kann man beispielsweise auf das Icon "Dateien" im Dock oder im Menü Favorites klicken. Wenn man jedoch zahlreiche Unterordner hat und man häufig mit einem dieser Ordner arbeitet, möchte man sich nicht jedes Mal durch die Verzeichnisstruktur hangeln, sondern mit wenigen Klicks auf den Ordner zugreifen. Der Gnome-Datei-Manager Nautilus bietet deshalb die Möglichkeit, sogenannte Lesezeichen zu setzen.

Beispiel:

Ich arbeite häufig mit Dateien in dem Ordner "markup", der sich im Ordner "computing" befindet, und möchte mit wenigen Klicks darauf zugreifen. Zu diesem Zweck öffne ich den Ordner "markup" im Datei-Manager Nautilus und klicke im Manü "Lesezeichen" auf "Lesezeichen hinzufügen".


Danach erscheint der gewünschte Ordner in der linken Seitenleiste des Datei-Managers und im Lesezeichen-Menü.

Man kann den Zugriff auf Ordner noch einfacher gestalten. Unter der URL https://extensions.gnome.org/ gibt es Erweiterungen der Gnome-Shell, die man einfach mit dem Verschieben eines Buttons installieren kann. Dazu gehört die Erweiterung "Places Status Indicator", die nach der Installation in der oberen Leiste in Gnome erscheint.

Mit einem Klick auf die installierte Erweiterung kann man auf mehrere Ordner zugreifen. Darunter befinden sich auch die Ordner, die man unter Nautilus als Lesezeichen gesetzt hat.

Mint besitzt allerdings bereits eine Erweiterung mit der Bezeichnung "Extended Places Status Indicator". Es ist deshalb unter Mint nicht nötig, die oben erwähnte Erweiterung zu installieren. Bei anderen Distributionen ist dies jedoch nicht der Fall - soweit ich den Überblick habe.

Freitag, 9. März 2012

Warum Linux?

Als Vorteile von Linux werden oft ganz praktische Punkte aufgeführt:

  • eine größere Sicherheit wegen fehlender Viren und Trojaner,
  • das System wird durch Virenscanner nicht abgebremst,
  • keine Registry, die unnütze Einträge enthält und ständig wächst,
  • eine hohe Stabilität,
  • ein geringer bzw. gar kein Preis,
  • die Distributionen bieten eine große Auswahl an kostenloser Software an,
  • eine schnelle und unkomplizierte Installation der Programme, die sich im Repository befinden,
  • die Programme, die sich im Repository befinden, müssen nicht einzeln upgedatet werden,
  • die Festplatte muss nicht defragmentiert werden,
  • das System hat eine hohe Konfigurierbarkeit, kann also den eigenen Vorlieben und Erfordernissen weitgehend angepasst werden.

Die Windows-Anhänger bringen ebenfalls einige Vorteile ihres System vor:

  • mehr Software (fragwürdig),
  • einige wichtige Programme sind nur für Windows bzw. Mac erhältlich. Beispiele dafür sind Microsoft Office, Adobe Photoshop, QuarkXPress, das ELSTER-Programm des Finanzamtes (bei einigen dieser Programme sollten sich jedoch die Benutzer fragen, ob sie wirklich die Funktionen dieser Programme ausnutzen und nicht ein anderes auch reichen würde),
  • Spiele,
  • für Windows ist eine große Auswahl an relativ billiger Hardware verfügbar,
  • mit Windows wächst man auf, das heißt, eine kurze Einarbeitungszeit im Vergleich zu Linux.

Auch die Anhänger von Apples Mac OS X können Vorteile ihres Betriebssystems auflisten:

  • eine hohe Sicherheit und Stabilität,
  • die Bedienung ist einfach, weshalb auch der Umstieg von Windows auf OS X unkompliziert ist,
  • das Betriebssystem und die Hardware sind auf einander abgestimmt,
  • sowohl Hard- als auch Software haben eine hohe Qualität.

Das Prinzip Freiheit

Die Anhänger der verschiedenen Betriebssysteme vertreten ihre Meinungen oft mit einem Eifer, der an ideologische oder religiöse Auseinandersetzungen erinnert. Tatsächlich treffen hier grundsätzliche Einstellungen, die nicht nur praktische Gesichtspunkte betreffen, aufeinander. Dies hat seinen Grund, denn typische Linux-, Windows- und Mac-User unterscheiden sich oft durch ihre Weltanschauung.

Bei Linux geht es darum frei zu sein, und zwar frei wie in „Freiheit“ und „frei zu wählen“. Linux hat sich dieses Prinzip auf die Fahne geschrieben. Die User sind beispielsweise nicht nur frei zwischen einer großen Zahl von Distribution zu wählen, sie können sich auch aussuchen, welche Shell und welche grafische Oberfläche sie verwenden möchten. Selbst wenn man die grafische Oberfläche gestartet hat, kann man noch wählen, ob man einen einzigen Desktop verwenden will oder ob man seine Anwendungen auf mehrere virtuelle Arbeitsplätze verteilen. Und wer genügend Zeit und Interesse hat, kann sich sogar seine eigene Distribution basteln.

Was der eine als positiv sieht, kann ein anderer als belastend empfinden. Linux-User mögen vielleicht nicht von einem Monopolisten gegängelt werden, andere haben nichts dagegen. Wahlmöglichkeiten verunsichern viele Menschen. Dies gilt nicht nur in der Politik oder im Supermarkt, sondern auch bei den Betriebssystemen. Mehrere Desktops? Das stört manche nur. Zudem sind typische Windows-User mit einer enormen Leidensbereitschaft ausgestattet. Ein langsames, kostspieliges Betriebssystem, Virenscanner, Abstürze, teure Programme – das ist Teil der Windows-Erfahrung. Sich in ein anderes System einarbeiten? Das ist zu anstrengend. Ein Betriebssystem, für das man nicht bezahlen muss, wird von manchen mit Argwohn behandelt. Wie kann etwas, das nichts kostest, gut sein?

Eine Frage der Werte

Es ist deshalb mühselig, darüber zu spekulieren, wann oder ob Linux das Microsoft-Betriebssystem ersetzen wird und welche Gründe dafür ausschlaggebend sind, wie man sie in manchen Computer-Zeitschriften hin und wieder finden kann. Ein typischer Windows-User wäre nie mit Linux oder Mac glücklich. Andersherum wäre auch ein typischer Linux-User nicht mit Windows und nur eingeschränkt mit OS X glücklich.

Alle drei Betriebssysteme haben deshalb ihre Berechtigung und vielleicht besteht sogar ein Markt für ein viertes, wie etwa Haiku. Aber der freiheitsliebende Linux-User wird wohl immer eine Minderheit bleiben.